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Geburtsbericht

Es war Montag, der 25.02.08, der 11. Tag über dem errechneten Geburtstermin und ich hatte mal wieder einen Termin im Krankenhaus zum CTG-schreiben. Vielleicht würde diesmal etwas passieren. Wenigstens ein kleiner Ausschlag, als Zeichen dass es bald losgehen würde. Also bin ich mit meiner Mutter um 10 Uhr ins Krankenhaus gefahren, Daniel konnte nicht dabei sein, der hatte Frühschicht. Nach 30 Minuten am CTG schickte mich die Hebamme mit folgenden Worten nach Hause: "Alles ruhig. Dem Kind geht es gut. Morgen wieder zur gleichen Zeit." Ich hatte es satt. Noch 3 Tage und sie würden einleiten, und dann wäre es auch der 29.02. Und ein Schaltjahr-Baby wollte ich eigentlich nicht. Aber man muss der Natur wohl seinen Lauf lassen, denn alle Tipps von der Hebamme (heiß baden, Sex, Spazieren gehen) haben nix gebracht. So saß ich Montag Mittag punkt 12 Uhr beim Mittagessen, als ich plötzlich ein starkes Ziehen im Bauch spürte. Juhu...eine Wehe!! Schnell die Zeit aufgeschrieben, damit ich schauen konnte, wie die Abstände sind. Naja und was soll ich sagen, das ganze hat sich dann bis Abends um 22 Uhr hingezogen...alle 30 Minuten eine Wehe. Zwar ziemlich heftige, aber eben nur alle halbe Stunde. Das wird noch ewig dauern, dachte ich bei mir. Also sind wir dann auch auf 22 Uhr ins Bett gegangen, schließlich hatte Daniel Frühschicht und mußte um 5 Uhr wieder aufstehen. Und ich dachte mir, wer weiß wie lang sich das jetzt bei mir hier noch hinzieht, ein bisschen Schlaf könne mir nicht schaden. Aber erstens kommt es ja bekanntlich anders und zweitens als man denkt. Zum Schlafen kam ich nicht. Denn so wie ich im Bett lag, kamen die Wehen alle 15 Minuten. Aber ich erinnerte mich an die Worte der Hebamme, dass ich erst zu kommen bräuchte, wenn sie alle 5 Minuten kommen und das mindestens eine Stunde lang (zum Glück hab ich darauf nicht gehört...). Also hab ich Daniel weiterschlafen lassen und hab mich von Wehe zu Wehe gequält. Ab Mitternacht kamen sie dann alle 10 Minuten und waren schon richtig extrem und kaum noch zum veratmen. Aber ich hielt weiter durch. Wehe für Wehe fraß ich fast mein Kissen um Daniel nicht zu wecken, aber 1 Uhr nachts und alle 8 Minuten Wehen wurde mir dann schon etwas angst und ich weckte meinen Schatz mit den Worten: "Schatz, ich glaub wir sollten dann doch langsam mal ins Krankenhaus fahren. Es ist schon verdammt heftig." Aber mein Liebster sah mich etwas verwirrt an, drehte sich um und schlief weiter. Das ist jetzt nicht sein Ernst, dachte ich und versuchte es erneut. "Schatz, ich bekomme ein Kind...JETZT!" Endlich gingen die Augen auf und er nahm wahr, was ich ihm gerade sagte. Und anscheinend wurde ihm plötzlich klar, was das bedeutete, denn diesmal drehte er sich nicht rum sondern stand auf und zog sich an. Naja, bis wir loskamen war es kurz nach halb 2 und auf 1.45 Uhr waren wir auf dem Parkplatz vom Krankenhaus. Bis zum Eingang (knappe 200 Meter) mußten wir 2 mal anhalten, weil so starke Wehen kamen. Und dann ging alles eigentlich ganz schnell. Rauf in den Kreissaal, der Hebamme vorstellen, Muttermund messen (bis dahin 4-5 cm) und ans CTG. Das wird ne lange Nacht dachte ich bei mir, seit Mittag solche Wehen und dann erst 4-5 cm...prima. Naja, auf 2:20 Uhr kam ich vom CTG ab und mir wurde der Einlauf verpasst. Elke (meine Hebamme) meinte, ich solle etwas vor der Toilete rumlaufen, dass ich gleich rein könne falls ich es nicht mehr aushielt. Aber viel gelaufen bin ich nicht...schnell auf Klo...alles wieder raus und noch bissl mehr...und die Wehen wurden immer heftiger. So das ich teilweise nicht wußte ob ich Presswehen hab oder das vom Einlauf ist. Und dann bemerkte ich eine riesen Blutlache im Klo...also schnell runter und zur Hebamme. Die meinte, ich solle mich inzwischen hinlegen und sie komme gleich. Ich fragte nach Schmerzmitteln, aber sie meinte nur, eine PDA würde nicht mehr rechtzeitig wirken, sie könne mir höchstens was Homöopatisches geben. Aber auch dazu kam es nicht mehr. Denn kaum lag ich auf dem Bett, bekam ich die erste Presswehe, woraufhin auch endlich meine Fruchtblase platzte und ich den halben Kreissaal unter Wasser setzte. Die Hebamme kam zurück und meinte, ich solle mitpressen, was ich auch tat. Und schon war der Kopf auch schon da und nach einer weiteren Presswehe war um 2:40 Uhr (am 26.02.2008) unser Baby auf der Welt. Alles ging dann plötzlich so schnell, das nicht mal ein Arzt anwesend war. Und auch der Hebamme konnte man ansehen, dass sie nicht damit rechnete, dass es dann doch so schnell geht. Aber es hat sich gelohnt, die Angst und die Schmerzen... 3600 Gramm pures Glück verteilt auf 50 cm lagen auf meiner Brust. Und auch der frisch gebackende Papa war ganz überwältigt von dem eben erlebten und vor allem von unserem kleinen Sonnenschein Allegra Isis.
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